Diese im Jahre 1960 erschienen Erzählungen bestechen durch ihre Besonderheit.
- Die Dame im Spiegel – Isabella Tyson, reich und alleinstehend, bewohnt ein Haus mit Anwesen. Die Hausherrin, ein Spiegel und ungeöffnete Briefe stehen in dieser Erzählung im Mittelpunkt. Es werden Mutmaßungen preisgegeben, doch eröffnet der Spiegel die Tatsachen.
- Der Juwelier und die Herzogin – Oliver Bacon ist einer der reichsten Juweliere Englands. Er wurde in einem schmutzigen Hintergässchen geboren und hat sich seinen Erfolg hart erarbeitet. Oder eher erschwindelt? Durch die Liebe zu einer Frau wird er seinen Prinzipien untreu.
- Der Scheinwerfer – Mrs. und Mr. Ivimey und ihre Gäste sitzen kaffeetrinkend und rauchend auf dem Balkon in einer mondlosen Nacht. Kleine kreisende Lichtstäbe am Himmel dienen der Suche nach feindlichen Flugzeugen. Mrs. Ivimey, durch die Lichtstrahlen animiert, erzählt den Anwesenden eine Geschichte aus ihrem Leben.
- Das Vermächtnis – Gilbert Clandon ordnet den Nachlass seiner verunglückten Frau. Dabei stößt er auf ihre Tagebücher und macht eine ungeheuerliche Entdeckung.
- Die Jagdgesellschaft – Miss Antonia und Miss Rashleigh, verarmte Frauen von vormals reichen Vorfahren. Hängen in ihrem maroden Haus alten Erinnerungen nach. Schaurig.
Was ist das Besondere an diesen Erzählungen ?
Nun, alle dieser fünf Erzählungen sind Reflexionen, die durch Dinge, wie zum Beispiel: ein Spiegel, Lichtstrahlen am Himmel oder ein Tagebuch ausgelöst werden. Die Geschichten bestechen durch die angenehme und gehobene Erzählweise, die mit Scharfsinn untermalt ist. Ein sehr subtiles Büchlein, das ich gerne zum Einstieg in die Bücherwelt von Virginia Woolf empfehlen möchte.
- Die Dame im Spiegel
- Virginia Woolf
- Erzählungen
- Insel Verlag
- 59 Seiten
- Übersetzt von Marlys und Herberth Herlitschka
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