Diese überaus faszinierende Story beginnt mit der Zusammenkunft einer Jury. Sie ist bemüht den besten Entwurf einer Gedenkstätte für die Opfer des Terroranschlages vom 11. September 2001 zu finden. Zwei dieser Entwürfe haben es in die entscheidende Phase geschafft und es kommt zur Abstimmung. Doch als der Briefumschlag des bis dato anonymen Gewinners geöffnet wird, sind die Anwesenden schockiert. Denn der Gewinner ist der US-amerikanische Architekt Mohammad Khan. Ein Mann mit indischen Wurzeln und ein Muslim.
Das ist der Beginn einer heißen Debatte, die eine nationale Krise auszulösen scheint. Denn nun geht es um Toleranz, Gerechtigkeit, Machtinteresse und um Rache. Durch eine Information an die Presse kommt eine Lawine der Emotionen ins Rollen, die in einem Desaster zu enden vermag. Menschen, die Angehörige bei dem Terroranschlag verloren haben gehen auf die Barrikaden, radikale Aktivisten werden tätig, sensationshungrige Journalisten: Innen stürzen sich auf diese Story, machtbesessene Politiker: Innen wollen ihre Meinung durchsetzen. Die angeschlagene Demokratie gerät in eine unheilvolle Schräglage.
Amy Waldman hat ihr Konstrukt wohldurchdacht. Sie lässt mich an den vielen unterschiedlichen Meinungen und Diskussionen teilhaben, die mich und meine Einstellung wanken lassen. Ich taumle im Strudel des für und wider und so folge ich dieser rasanten Geschichte, die mich mit den verschiedenen, intelligent angereichernden Dialogen verblüfft und beeindruckt.
Ein fesselndes Debüt!
- Der amerikanische Architekt
- Amy Waldman
- Roman
- Heyne Verlag
- ISBN: 9783453417625
- 506 Seiten
- Übersetzt von Brigitte Walitzek
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