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> ANNA < von Erika Pluhar

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Gezeugt wurde sie in einem Schloß, das war ein sehr verheißungsvoller Start ins Leben. Anna wird als Tochter von Erika Pluhar, einer Schauspielerin und des Unternehmers Udo Proksch geboren. Ihre Kindheit verläuft alles andere als majestätisch. Der Vater ist äußerst exzentrisch und kaum anwesend, die Mutter schlüpft von einer Rolle in eine andere. Die meiste Zeit verbringt Anna mit lieblosen Kinderfrauen oder mit ihren sorgsamen Großeltern. Doch die Eltern selbst sind alles andere als fürsorglich. Gut, die Mutter schon in irgendeiner Weise, jedoch gibt sie Anna immer wieder in die Obhut von anderen Menschen. Dabei sehnt sich die kleine Anna nach der Liebe und Fürsorge ihrer Mutter. Die Mutter, die immer bekannter wird, die Mutter, die es zwar schafft sich von ihrem alkoholsüchtigen und gewalttätigen Mann zu trennen, andererseits sich gleich wieder in eine neue Liebschaft stürzt. Nämlich in die mit dem Künstler Andre Heller. Anna wird immer mehr von Asthmaanfällen heimgesucht, doch alle Menschen in ihrem näheren Umfeld sind gut instruiert, um dem Kind immer wieder Erleichterung zu verschaffen. Einige Zeit verbringt sie in einem schweizer Sanatorium, die mit < dem Onkel< wie das Asthma in Annas Familienkreis genannt wird, gut um zu gehen wissen. Die Kindheit erlebt Anna, ohne die große Nähe ihrer Eltern und mit schlimmen Asthmaanfällen.

Erika Pluhar erzählt von ihrer Tochter Anna, die 1961 geboren wurde. In einem lakonisch anmutenden Stil zeigt sie die Kindheit ihres einzigen Kindes auf. Kein Wort der Reue ist hier zu spüren, eher sehr nüchtern gibt sie vergangenes preis. Das Buch beinhaltet auch keine Abrechnung mit Annas Vater oder gar mit sich selbst. Nein, sie schreibt die Worte zwar berührend, doch keines Wegs anklagend.

Wir lesen nicht, dass der Vater von Anna, Udo Proksch, Netzwerker, Designer und Massenmörder war. Der als vermeintlicher Drahtzieher des Falls Lucano, 1992 wegen sechsfachen Mordes verurteilt und bis zu seinem Lebensende inhaftiert war.

Wir lesen nicht, dass Anna Proksch, 1999 an einem Asthmaanfall erstickte.

Wir lesen um Annas willen, deren Leben keines der leichten Sorte war………………………….

3,5 von 4

Residenzverlag / ISBN: 9783701717019 / 244 Seiten

Erika Pluhar, wurde 1939 geboren. Nach   Abschluß   des   Gymnasiums   und   der   Schauspielschule   „Max-Reinhardt-Seminar“   wurde   sie   an das   Wiener   Burgtheater   engagiert,   und   war   dort   vier   Jahrzehnte   lang   als   Protagonistin   erfolgreich tätig.   Auch   durch   Film   und   Fernsehen   machte   sie   sich   im   gesamten   deutschsprachigen   Raum   einen Namen. 40-jährig   begann   sie   musikalisch   zu   arbeiten,   wurde   Interpretin   ihrer   eigenen   Lieder,   und   gleichzeitig entstanden regelmäßig Bücher, die sie veröffentlichte. 60-jährig   zog   sie   sich   aus   dem   Beruf   der   reinen   Schauspielerei   völlig   zurück.   Sie   arbeitete   filmisch (Buch,   Regie,   Produktion),   produzierte   in   Eigenregie   ihre   Tonträger,   ging   –   und   geht   –   mit   Konzerten und    Lesungen,    stets    konsequent    die    eigenen    Inhalte    vertretend,    weiterhin    vor    Publikum.    Als Schriftstellerin    gab    und    gibt    sie    Bücher    heraus,    die    auch    gekauft    werden    und    ihr    eine    treue Leserschaft   gesichert   haben,   derer   sich   ihr   Verlag   erfreut.   Seit   längerem   ist   es   der   Residenz-Verlag   – zuletzt    erschienen:    „Die    öffentlicher    Frau“,    2013,    und    „Gegenüber“,    2016.    Meist    werden    die Hardcover-Herausgaben von Suhrkamp-Insel als Taschenbuch übernommen. ( Quelle: http://www.erikapluhar.net/biografie.htm

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