Colum McCann präsentiert hier in > Zoli < ein prall gefülltes und in allen Farben schimmerndes Leben. Er begeisterte mich schon in > Der Tänzer < und > Apeirogon < und gewann mich ebenso mit > Zoli < .
Slowakei – Zoli, eine Roma, ist sechs Jahre alt als ihre Familie von den Hlinka-Gardisten getötet wird. Sie und ihr Großvater können entkommen. Bei ihrem Großvater, der sich für einen Kommunisten hält lernt das Mädchen Lesen und Schreiben. Außergewöhnlich in dieser Zeit und mit den festen Riten der Roma. Mit vierzehn Jahren wird Zoli mit dem greisen Petr verheiratet. Dieser gewährt ihr weiterhin das Lesen und Schreiben. Das trägt Zoli durch ihr turbulentes und dramatisches Leben. In der Zeit der Nationalsozialisten verstecken sich die Roma im Wald. Bei einem Beschuss kommt der Großvater ums Leben.
Du gehst
Du wirst wohl bald für immer gehen.
Ich bin umgeben meiner endlosen Tränen.
Dein Leben bedarf nicht mehr neuen Plänen.
Ohne Schmerz zu gehn, dies ist dein Sehnen.
Wir blicken zurück der innigen Tage.
Wir lachen und scherzen ganz leise.
Du wirkst bereit für deine Reise.
Es die letzte, das steht außer Frage.
So sitze ich hier und halte deine Hand.
Will sehr stark sein, nur für dich.
Wir sind stumm, jeder im Moment für sich.
Es wird ewig halten unser Herzens-Band.
Einundzwanzig Kurzgeschichten hat Andreas Lehmann in seinem Buch >Lebenszeichen< kurzweilig, schnörkellos in einer wohltemperierten Prosa verfasst. Jede seiner Geschichten birgt eine individuelle Lebensgeschichte der unterschiedlichsten Menschen.
Eine junge Frau entdeckt ihren eigenen Namen auf einem Grabstein in ihrem Heimatdorf.
Ein frustrierter Angestellter leidet unter der Optimismuspropaganda seines Chefs, der sich plötzlich als verbitterter Trinker erweist – und bewahrt dessen Geheimnis.
Ein junger Mann dessen Vater verwahrlost ist und seinen nahen Tod herbeisehnt, erfindet die Schwangerschaft seiner Freundin. So fast der Vater neuen Lebensmut.
Die Brüder de Goncourt, Edmond der ältere und Jules. Obwohl sie einen Altersunterschied von acht Jahren besaßen, lebten die beiden Zwillingsbrüdergleich zusammen. Sie teilten sich die Freunde und die Geliebte. Und damit nicht genug, beiden führten ab 1851 ein Tagebuch, indem sie ihre Begegnungen und Empfindungen ungeschönt festhielten.
Hier zu Charles Baudelaire:
Baudelaire soupiert nebenan, ohne Krawatte, ohne Kragen, mit rasiertem Schädel, ganz wie ein zu Tode verurteilter. Seine einzige Zier: die reinlichen, gepflegten, gebleichten Hände.
seite 9
Über Gustave Flaubert sind einige interessante Einträge zu finden, wie hier zum Beispiel:
Dieser Roman von Hanne Ørstavik wurde vor gut 25 Jahren in Norwegen veröffentlicht und er verhalf ihr zum Durchbruch. In Deutschland erschien die Übersetzung erst 20 Jahre später. Drei Bücher der Autorin hatte ich zuvor gelesen – Roman Milano – Ti amo – Die Zeit die es dauert. Mir gefällt ihr ruhiger, lakonischer Stil, der es immer wieder vermag, eine intensive Atmosphäre zu entwickeln.
Hier nun, in > Liebe < geht es um den 9-jährigen Jon und seine alleinerziehende Mutter Vibeke. Die beiden sind gerade umgezogen, es ist ein eiskalter Winter, alles ist noch neu und fremd. Vibeke hat eine Stelle als Kulturreferentin angetreten. Sie fühlt sich sehr einsam. Jon freut sich auf seinen morgigen Geburtstag und hofft inständig, dass sein sehnlicher Wunsch in Erfüllung geht, eine Modelleisenbahn.
Bevor ich näher auf das lyrische Werk von Alfonsia Storni eingehe, möchte ich nicht versäumen die Autorin und Hernausgeberin Hildegard E. Keller vorzustellen. Frau Keller, langjährige Literaturkritikerin vom Bachmannpreis, ORF/3sat; Literaturclub SRF und Trägerin vieler andere kulturellen Talenten, gründete 2019 die Edition Maulhelden. Hier erschienen die gesammelten Werke von Alfonsia Storni, die in der Schweiz geboren wurde und in Argentinien aufwuchs.
Alfonsina Storni wurde kein langes Leben beschert, geboren 1892, verstarb sie durch Suizid 1938. In diesen 46 Jahren schrieb sie unzählig viele Gedichte und durfte manche literarische Preise empfangen. Sie war mit der Dichterin und Literaturnobelpreisträgerin Gabriela Mistral befreundet und erkrankte 1935 an Brustkrebs. Von dieser Erkrankung erholte sie sich nie wieder, ihre Gedichte veränderten sich stark und wurden nicht – oder missverstanden. 1938 wirft sich die hochbegabte, von Schmerzen geplagte und vom Leben enttäuschte Dichterin ins Meer.
Die Literaturkritikerin Gabriele von Arnim wird von einer Sekunde auf die andere in ein völlig neues Leben katapultiert. Noch vor wenigen Stunden hatte sie ihrem Mann die Trennung von ihm unterbreitet, da erleidet er den ersten Schlaganfall und bald darauf den zweiten.
Was von da an seinen Lauf nimmt, ist von unglaublicher Intensität, dass einem beim Lesen immer wieder der Atem stockt. Nicht, dass Gabriele von Arnim ein Buch des Jammerns und des Selbstmitleides geschrieben hat, sondern ein sehr leidenschaftliches Buch über die letzten zehn Jahre mit ihrem Mann. Ihrem Mann, der vor Energie und Eloquenz strotzte und der nun meist ans Bett gefesselt immer auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen ist. Er der noch so viel zu sagen hätte, bringt kaum noch verständliche Worte heraus. Körperlich sehr geschunden und geistig in sich gefangen.
Diese Bücher wurden nicht alle 2022 von mir gelesen, doch sind es die Bücher/Cover die ich 2022 rein ihres Auftritt wegens als #beautifilbookcovers gewählt habe. Hier eine kleine Vorstellung von oben links nach rechts beginnend:
– Das Eis-Schloss von Tarjei Vesaas / Guggolz Verlag
-Skabelon von Malin C.M. Rønning / Karl Rauch Verlag
-Johanna von Fritz Rosenfeld / edition atelier Verlag
-Das Mädchen auf der Himmelsbrücke von Eeva-Liisa Manner / Guggolz Verlag
-Die Stimme meiner Mutter von Eva Baronsky / Ecco Verlag
-24 Grossartige Frauen / Coppenrath Verlag
-Jane Eyre von Charlotte Brontë / Coppenrath Verlag
-Kahlo/ Prestel Verlag
-Die Drehung der Schraube von Henry James / Gatsby Verlag
-Spitzweg von Eckart Nickel / Büchergilde Gutenberg / #currentlyreading
-Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd von Charlie Mackesy / List Verlag
-Was nicht alles von Rose Macaulay / AvivA Verlag
Ich würde ja gerne behaupten alle Bücher wären zu empfehlen, doch gebe ich zu, eines durfte nur wegen seines Cover bleiben.
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